Die Bastarda ist eine spätmittelalterliche kursive Schriftart, die als Buchschrift in Handschriften gebräuchlich war und auch in Kanzleien verwendet wurde. Sie gehört zur Gruppe der gotischen Schriften und ist die häufigste aller mittelalterlichen Schriftarten. Ihren von „Bastard“ abgeleiteten Namen hat sie erhalten, weil sie eine „unechte“ Buchschrift ist, die auch Merkmale einer Geschäftsschrift aufweist. Von manchen Paläographen wird sie Hybrida genannt. Als Mischform ist sie gleichsam die Frucht einer Kreuzung verschiedener Arten: Sie verbindet die Kursivität der Geschäftsschrift mit Elementen der nichtkursiven, kalligraphisch gestalteten Buchschrift Textura (Textualis). Im Lauf des 14. Jahrhunderts wurde die Bastarda als Kanzleischrift entwickelt. Sie entstand aus dem Bedürfnis nach einer einerseits flüssig schreibbaren, andererseits aber auch ästhetischen Ansprüchen genügenden Schrift für Dokumente. Im späten 14. Jahrhundert drang sie in die Handschriftenproduktion ein und setzte sich dort schnell durch. Als Buch- und Geschäftsschrift fand sie in einer Vielzahl von teils regional gehäuft auftretenden, teils auf einzelne Zentren beschränkten Ausprägungen weiteste Verbreitung. – Zum Artikel …
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