Elisabeth Siewert (* 20. November 1867 in Budda, Landkreis Preußisch Stargard; † 28. Juni 1930 in Berlin) war eine deutsche Schriftstellerin. Ihre Romane, Erzählungen und Novellen kreisen um ihre Erinnerungen an Kindheit und Landschaft in Westpreußen und spiegeln die zeitgenössische Lebenswirklichkeit wider. Im Zentrum ihres oft autobiographischen Werks stehen Figuren, vielfach Schwestern, die immer wieder der Frage nachgehen, wie es geschehen konnte, dass das glückselige Himmelreich der Kindheit verlorenging. Siewerts Sprache ist eher herb und spröde, vornehmlich in den Romanen aber auch humorvoll. Zu Lebzeiten als „protestantische Droste“ bezeichnet, war sie mit ihren Novellen bis zum Ende der 1910er-Jahre vor allem in Zeitschriften der Frauenbewegung und in den Sozialistischen Monatsheften vertreten. In diesen Medien auch mehrfach ausführlich rezipiert, nahm ihre literarische Produktivität anschließend deutlich ab; Beachtung fand sie nur noch in Blättern wie den Ostdeutschen Monatsheften oder dem Westpreußen-Jahrbuch. Der große literarische Durchbruch gelang ihr nicht. Verbittert durch den Misserfolg, starb sie in geistiger Verwirrung und geriet fast vollständig in Vergessenheit. Erst 2008 – im Zuge der Wiederentdeckung des Werks ihrer älteren Schwester, der Malerin Clara Siewert – rückte auch ihr Schaffen wieder in den Blickpunkt. – Zum Artikel …
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