Die Gärtnerfamilie Seidel ist eine seit dem 18. Jahrhundert wirkende sächsische Familie, die vor allem durch die Züchtungen neuer Sorten von Azaleen, Kamelien und Rhododendren international bekannt wurde. Durch ihr Wirken etablierten sich Dresden und das Umland für lange Zeit als Zentrum des Gartenbaus im deutschsprachigen Raum. Mehrere Familienmitglieder waren sächsische Hofgärtner und gestalteten verschiedene Parkanlagen und Gärten der Stadt Dresden, wie zum Beispiel der Herzogin Garten, nachhaltig. Bereits Johann Heinrich Seidel hatte in seiner Pflanzensammlung den Grundstein für die sogenannten „Sächsischen Moorbeetkulturen“ gelegt. Darunter verstand man Pflanzen, die ähnliche Bodenbedingungen benötigen, aber zu verschiedenen Familien gehören. Die Gründung der Seidelschen Gärtnerei 1813 gilt als Übergang von den bis dahin vorherrschenden Hof- und Liebhabergärtnereien zu Kunst- und Handelsgärtnereien. Die Brüder Seidel waren die ersten deutschen Zierpflanzenzüchter, die sich mit der Kamelienzucht auf eine Spezialkultur festlegten. Eine Seidelsche Entwicklung, die den sächsischen Gartenbau nachhaltig beeinflusste, war der sogenannte „Japan“. Der Japan war eine spezielle Variante eines Gewächshauses, die vor allem in der Kamelienzucht Verwendung fand. Die Erfindung ist in die Zeit Jacob Friedrichs und seines Sohnes Hermann datiert. Wer von beiden der eigentliche Erfinder war oder ob sie den Japan zusammen entwickelten, ist in verschiedenen Quellen nicht übereinstimmend überliefert. – Zum Artikel …
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