tenkō (jap. 転向/Kyūjitai 轉向, deutsch wörtlich: „Wendung, Umkehrung, Bekehrung, Konversion“) bezeichnet die politische Konversion zahlreicher japanischer Sozialisten, die sich in den Jahren 1925 bis 1945 von der linken Bewegung oder Weltanschauung lossagten und nicht selten zum Nationalismus bekannten. Eine politische Konversion konnte ohne direkte Repression des Staates vonstatten gehen, fand jedoch zumeist unter starkem Leidensdruck in Gefängnissen, Zuchthäusern oder Untersuchungshaftanstalten statt. Als Beweggründe für tenkō nannten inhaftierte Sozialisten meist das Erwachen ihres Nationalbewusstseins, familiäre Gründe oder die Entdeckung theoretischer Widersprüche im Marxismus. Einer der bekanntesten Fälle von tenkō ereignete sich im Juni 1933, als Sano Manabu und Nabeyama Sadachika, zwei inhaftierte Führungsfiguren der illegalen Kommunistischen Partei Japans (KPJ), sich in einem offenen Brief von der Kommunistischen Internationalen (Komintern) und der Strategie der gewaltsamen Revolution lossagten und einen spezifisch japanischen, nationalen Sozialismus unter kaiserlicher Obhut einforderten. – Zum Artikel …
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