Thursday, December 24, 2015

Am 25. Dezember auf Wikipedia exzellenter Artikel

Fragment der Predigt 5b Meister Eckharts

Seelengrund ist ein Begriff der spätmittel­alter­lichen Philo­sophie und Spiritu­alität, der auch in frühneu­zeitlicher geist­licher Literatur vorkommt. Der von Meister Eckhart († 1327/1328) geprägte Ausdruck bezeichnet in einem über­tragenen Sinn einen „Ort“ in der mensch­lichen Seele, an dem nach spiritu­ellen Lehren Gott oder die Gottheit anwesend ist und eine Verei­nigung der Gottheit mit der Seele zustande kommen kann. Eckharts Lehre vom Seelen­grund wurde bald nach seinem Tod von der Kirche als häretisch verurteilt, doch fand ihr Gehalt teilweise in abgewan­delter Form bei spätmittel­alter­lichen Gottes­suchern Zustimmung. In der Moderne ist sie oft als Ausdruck eines mystischen Irrationa­lismus betrachtet worden. Neuere Philo­sophie­historiker betonen jedoch, dass Eckhart keineswegs die Vernunft abwertete, sondern mit einer philo­sophischen Argumen­tation überzeugen wollte und den Seelen­grund als Intellekt auffasste. In der Frühen Neuzeit lebte das Konzept des Seelen­grunds oder Seelen­zentrums als Stätte der Gottes­erfahrung in geist­licher Literatur fort. Es wurde sowohl von katho­lischen Autoren als auch im evange­lischen Pietismus aufge­griffen. Eine andere Bedeutung gaben Denker der Aufklärung dem Ausdruck „Grund der Seele“. Sie bezeich­neten damit den Ort einer „dunklen“ Erkenntnis, aus der die klare hervorgehe.  – Zum Artikel …



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